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26.06.2014 09:47 Alter: 9 yrs
Kategorie: Politik

Amerikas ukrainische Interessen


Barack Obama mit Vizepräsident Joe Biden und dessen Sohn Hunter bei einem Basketballspiel

Dass die USA ihre wirtschaftlichen Interessen in der Welt rücksichtslos durchsetzen, ist nichts Neues. Dass der Vizepräsident dazu eigens seinen Junior in den Ring schickt, erinnert allerdings schon mehr an Familiendynastien südamerikanischer oder asiatischer Prägung. Hunter Biden, zweitältester Sohn von Obamas Vize Joe Biden, wurde jetzt in den Vorstand von Burisma Holdings gewählt, des größten ukrainischen Gasproduzenten. Sozusagen des ukrainischen Gazprom.   Kaum jemand weiß bislang, dass der osteuropäische Krisenherd - im Allgemeinen eher als potenzielles Pleiteland bekannt - die drittgrößten Öl- und Schiefergas-Reserven Europas beherbergt. Da will Amerika natürlich zugreifen,  bevor Putin es tut.

Die Geschichte der Burisma Holdings verlief von Anfang an abenteuerlich. Obwohl es die Erschließung der ukrainischen Erdgasfelder betreibt, ist das Unternehmen auf Zypern angesiedelt und hat damit schon mal den Fuß in der EU. Kontrolliert wird die Firma von Nikolai Slotschewski, Ex-Umweltminister der Ukraine, der noch von Präsident Janukowitsch in diese Funktion gehoben wurde. Julia Timoschenko protestierte seinerzeit lautstark gegen die Ernennung des Janukowitsch-Intimus, da er beabsichtige, die natürlichen Ressourcen der Ukraine zu privatisieren, was er dann auch tatsächlich tat.

Von Anfang an betrieb Slotschewski eine betont westlich orientierte Firmenpolitik und holte nach und nach prominente Vorstandsmitglieder aus dem Westen ins Boot. Neben Hunter Biden ist dies u. a. der US-Politlobbyist Devon Archer. Und siehe da, welch ein Zufall - während seines Studiums war der Zimmergenosse von Christopher Heinz, dem Stiefsohn von US-Außenminister John Kerry. Die europäischen Farben vertritt im Vorstand der polnische Ex-Präsident Aleksander Kwasniewski. Pikantes Detail: Sowohl Kwasniewski als auch Joe Biden und John Kerry engagierten sich besonders vehement für die ukrainische Umsturzbewegung gegen Janukowitsch und nahmen des Öfteren persönlich an Aktionen auf dem Maidan teil. Auf Anfrage sieht keiner der Beteiligten mögliche Interessenkonflikte, wenn auch Polens Premier Donald Tusk die Berufung Kwasniewskis zumindest als "peinlich" kommentierte. Europäische und amerikanische Interessengruppen sitzen längst in den Startlöchern, um nach Beruhigung der Weltlage das Fell des ukrainischen Bären zu verteilen.

Was ist in diesem Zusammenhang eigentlich mit den amerikanischen Sanktionen? Im März hat Barack Obama eine Executive Order erlassen mit dem Titel "Blocking Property of Certain Persons to The Situation in Ukraine". Danach können amerikanische Bankkonten von Personen eingefroren werden, die sich in die inneren Angelegenheiten der Ukraine einmischen. Gerichtet war die Aktion natürlich gegen Putins Russland. Aber müssten nicht jetzt auch Hunter Biden oder Devon Archer um ihre Konten fürchten? Wohl kaum. Es bleibt ja in der Familie.