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17.12.2009 21:40 Alter: 13 yrs
Kategorie: Politik

Al Gores Kehrtwendung: CO2 nicht Hauptverursacher des Klimawandels


Überraschende Kehrtwendung: Al Gore, Ex-US-Vizepräsident und Anchorman der weltweiten Klimaschutzbewegung, ist in einem Interview für das Nachrichtenmagazin Newsweek erstmals von seiner bislang rigoros vertretenen These abgerückt, der weltweite menschengemachte CO2-Ausstoß sei alleiniger Verursacher des globalen Klimawandels.

Bereits seit längerer Zeit hatten Wissenschaftler und andere Experten das einseitige Festhalten an der CO2-Hypothese angezweifelt. Matrix3000 berichtete darüber in Band 54 sowie im Sonderheft 5 („Klima und Umwelt“).

Ungeachtet dessen sind die Klimaschutzbemühungen der internationalen Politik weiterhin ausschließlich auf Reduktion der weltweiten CO2-Emission ausgerichtet.

Jetzt mußte Al Gore seine Hypothesen, die er u. a. in seinem Buch „Eine unbequeme Wahrheit“ verbreitet hatte, korrigieren. Grundlage für diesen Sinneswandel war eine im Jahre 2009 veröffentlichte Studie der NASA. Aus dieser geht hervor, daß CO2

nur teilweise zum Treibhauseffekt beiträgt. Andere atmosphärische Gase wie z. B. Methan, vor allem aber atmosphärische Schwebeteilchen,

sogenannte Aerosole (z. B. Rußteilchen), sollen eine wesentlich größere Rolle spielen. Wie Al Gore in seinem Interview einräumte, kann die

Reduktion der weltweiten Rußproduktion um nur eine Tonne den gleichen Effekt erzielen wie eine CO2-Reduktion um 2000 bis 3000 Tonnen. Anstelle also milliardenschwere CO2-Reduktionsprogramme zu starten und evtl. sogar Emissionssteuern zu erheben, kann es wesentlich mehr bringen, z. B. Dieselfahrzeuge mit verbesserten Rußfiltern auszurüsten. Die Technologie ist vorhanden und nicht teuer, sie beläuft sich auf etwa 250 Dollar für einen Diesel-PKW.

Die NASA-Studie, unter der Federführung des Klimawissenschaftlers Drew Shindell vom NASA Goddard Institute for Space Studies in New York, kommt zu eindeutigen Schlußfolgerungen: Ein Großteil des atmosphärischen Erwärmungseffekts seit 1976, insbesondere in der Arktis, kann durch Ruß und andere Schwebeteilchen in der Atmosphäre erklärt werden. Sie sind in der Lage, Sonnenstrahlung zu absorbieren. Weiterhin können sie Wolken „impfen“ , die Eigenschaft der Wolken, z. B. ihr Reflexionsvermögen, beeinflussen und auf diese Weise zusätzlichen Einfluß auf das Klima nehmen. Diese Vorgänge sollen für 45% oder mehr der atmosphärischen Erwärmung verantwortlich sein.

Neben Rußteilchen tragen auch andere Aerosole zum Treibhauseffekt bei, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen, z. B. Sulfate.

Diese Erkenntnisse sind von außerordentlicher Bedeutung. Einerseits ist, wie gesagt, die Technologie zur Reduktion der Rußemission bereits verfügbar, andererseits sind Aerosole in der Atmosphäre nicht sehr langlebig. Sie verbleiben dort nur einige Tage bis maximal Wochen. Ein kräftiger Regen reicht aus, um lokal die Luftverschmutzung durch Aerosole weitgehend auszuwaschen, wie jeder weiß, der schon einmal bemerkt hat, wie frisch und unverbraucht die Luft nach einem Gewitterschauer riecht. Das als „gefährliches Treibhausgas“ verschriene CO2 dagegen kann Jahrzehnte bis Jahrhunderte in der Atmosphäre verbleiben. Es wird jedoch jährlich kontinuierlich durch die weltweite Vegetation abgebaut, da Grünpflanzen bei Tageslicht atmosphärisches CO2 aufnehmen.

Die NASA Studie wurde im April 2009 in der Fachzeitschrift Nature Geoscience veröffentlicht. Die Wissenschaftler appellieren eindringlich an die verantwortlichen Politiker, sich besser den Aerosolen zuzuwenden, wenn sie etwas wirklich Wirkungsvolles gegen die sommerliche Eisschmelze in der Arktis unternehmen wollen. Damit bricht die Daseinsberechtigung von vielen gigantischen Klimaschutzprogrammen

in sich zusammen, die von den Politikern in den letzten Jahren ins Leben gerufen wurden, darunter etwa der weltweite Emissionshandel

oder die geplante CO2-Steuer.

Al Gore erkannte die NASA-Forschungsergebnisse in seinem Interview an, machte aber gleichzeitig klar, daß er darüber nicht glücklich ist. „Die ganzen Jahre war ich unter denen, die sich hauptsächlich auf das CO2 konzentrierten,“, sagte er, „und ich glaube, daß das immer noch gerechtfertigt ist. Aber ein Plan zur Lösung der Klimakrise muß verbreitert werden, um Strategien gegen sämtliche Treibhausverursacher

zu umfassen, die in der NASA-Studie erwähnt sind.“ Als mögliche Maßnahmen nannte er u. a. die Erhebung neuer Steuern auf den Konsum

von Fleisch und Milch. Ein großer Teil des atmosphärischen Treibhausgases Methan wird von Rindern freigesetzt.

Gleichzeitig, so Gore, könnten die neuen Erkenntnisse seine Bemühungen erschweren, internationale Übereinkünfte zur Reduktion der CO2-Emission zu erreichen.

 

Quelle: Matrix3000 Band 55

 

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