Kategorie: Politik
NSA will totale Bevölkerungskontrolle
Er war während des Kalten Krieges einer der Top-Codebrecher der NSA, aber nach dem 11. September quittierte er den Dienst, aus Entrüstung über die Pläne Washingtons zur Massenüberwachung: William Binney. Heute ist er einer der Top-Whistleblower, dessen Informationen sich hinter denen Edward Snowdens nicht zu verstecken brauchen. Im Juli 2014 sagte Binney vor dem NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages in Berlin aus. Seine Aussagen strafen all jene Lügen, die die NSA-Affäre als „harmlos“ herunterspielen wollen.
Es sei falsch zu glauben, die NSA speichere von Telefonaten nur sogenannte Metadaten, also z. B. Rufnummer und Verbindungsdauer., so Binneys Aussage. „Mindestens 80% der globalen Glasfaserkabel laufen durch die USA. Das ist kein Zufall und erlaubt den USA, alle Kommunikation zu beobachten. Mindestens 80% aller Telefonanrufe, nicht nur die Metadaten, werden aufgezeichnet und in den USA gespeichert. Die NSA lügt über das, was sie speichert.“
Binney erläuterte auch detailliert, die NSA würde schon bald in der Lage sein, 966 Exabytes pro Jahr zu sammeln, was in etwa dem jährlichen Internetverkehr entspreche. Das sind fast eine Milliarde Terabyte, also in etwa das Milliardenfache dessen, was auf eine heute handelsübliche PC-Festplatte passt (sobald das neue Datencenter der NSA in Utah einsatzbereit ist, wird diese Speicherkapazität nochmals um den Faktor 1000 steigen, also in den Yottabyte-Bereich vorstoßen. Matrix3000 berichtete in Band 77, Artikel „Yes we scan“).
Wie Binney den Ausschussmitgliedern weiter mitteilte, zeigt dies deutlich, dass die NSA nicht nur „Terroristen“ überwacht, wie sie behauptet, sondern gewöhnliche Bürger, die ihren alltäglichen Geschäften nachgehen. „Die NSA sammelt Massendaten von jedem. Und es heißt, es gehe um Terrorismus, aber innerhalb der USA wurde kein einziger Anschlag verhindert.“ Im Gegensatz zu Edward Snowden kann sich William Binney in den USA und dem Rest der Welt frei bewegen, da ihm derzeit keine Verhaftung droht. Grund: Bei seinem Ausscheiden aus der NSA hat er keine Geheimdokumente mitgenommen. Er berichtet lediglich auf der Basis seiner persönlichen Erfahrungen.