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29.07.2010 16:36 Alter: 13 yrs
Kategorie: Mystery
Von: Grazyna Fosar

Telefon aus der Zukunft


„Der gewünschte Teilnehmer ist in der Parallelwelt zu erreichen…“

Im 20. Jahrhundert waren noch Zeiten, als es keine Mobiltelefone gab. In manchen Ländern war es sogar schwer, einen Festnetz-Telefonanschluss zu bekommen. Man musste ihn zuerst beantragen und dann lange Zeit warten, bis man endlich einen Apparat und eine Telefonnummer zugeteilt bekam. Doch manche Menschen bekamen ihren Anschluss sogar auf etwas ungewöhnliche Art und Weise. Gehen wir also jetzt in das Jahr 1982, und zwar in die Stadt Leningrad, die heute wieder ihren traditionellen Namen St. Petersburg trägt.

Dort lebte damals ein Mann namens Alexander S. Martynow. Sein Beruf brachte es mit sich, dass er oft quer durch das ganze Land reisen musste. Besonders gern aber fuhr er in die Stadt Feodosja auf der Krim. Später erinnerte er sich, am 22. April 1982, als er sich in Kiew aufhielt, gerade wieder intensiv an die Krim gedacht zu haben. Dabei entstand in ihm der starke Wunsch, bald wieder dorthin reisen zu können, was sich jedoch zu jener Zeit nicht realisieren ließ.

Am gleichen Tag begegnete „Martynow“ auf offener Straße in Feodosja einer alten Reisebekanntschaft, einer Frau namens Irina Ignatiewna. Sie begrüßten sich herzlich. Er erzählte seiner Bekannten, dass er in Leningrad in seiner Wohnung schon Telefon habe, und gab ihr seine Telefonnummer. Auch einen Mitarbeiter einer Fabrik, in der er oft zu tun hatte, traf er dort an jenem Tag, und die beiden Männer unterhielten sich lange Zeit über persönliche Dinge. Es gibt also eine ganze Menge unabhängiger Zeugen, die bestätigen konnten, Martynow an jenem 22. April in Feodosja gesehen zu haben.

Wohlgemerkt: Dies geschah, während sich Martynow eigentlich den ganzen Tag in Kiew befand. Er kehrte schließlich nach Leningrad zurück, und nach etwa zwei Wochen wurde in seiner Wohnung das langersehnte Telefon installiert, und erst jetzt bekam er seine Telefonnummer mitgeteilt. Nach einigen Wochen reiste Martynow tatsächlich nach Feodosja. Die Begegnungen mit seinen dortigen Bekannten jedoch gestalteten sich für ihn zu einer Riesenüberraschung. Jedermann wunderte sich, dass er nach so kurzer Zeit „schon wieder da“ sei. Martynow versicherte den Leuten, seit langem nicht auf der Krim gewesen zu sein, aber niemand wollte ihm glauben. Er traf auch Irina Ignatiewna und erfuhr von ihr erst jetzt, dass „er“ ihr bereits im April bei jenem ominösen Treffen die Telefonnummer genannt habe, die er in Wirklichkeit erst Wochen später zugeteilt bekommen hatte. Die Nummer war völlig korrekt.

Diese Geschichte muss man erst einmal verdauen, nicht wahr?

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Quelle: Matrix3000 Sonderheft Mystery-Welten 2010

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