Rudi Dutschke
Ein unangepasstes Leben – und ein angekündigter Tod
Für die Teilnehmer einer Gegendemonstration im Jahr 1968 war er der „Staatsfeind Nr. 1“. Der Spiegel verstieg sich zu der Überschrift „Dutschke, Goebbels & Co“. Heinrich Böll dagegen nannte ihn den „mehrfach Deutschgekreuzigten.“ Rudi Dutschke hätte es kaum behagt, dass er heute als Ikone der 68er-Nostalgie und Angriffsfläche für das gängige 68er-Bashing gilt. Wer sein Leben als Revolutionsdrama à la „Dantons Tod“ in die Geschichte entsorgt, drückt sich vor einer unbequemen Frage: Hat Rudi Dutschke auch für uns Heutige eine Botschaft, die es wert wäre, gehört zu werden?
Der Meinungskampf um die historische Bewertung der Revolte vor 44 Jahren zielt jedenfalls auf die Gegenwart. Rudi Dutschke braucht keine Nachrufe, aber unsere Zeit braucht die Wiederentdeckung Rudi Dutschkes und seiner Ideen.
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