Kategorie: Politik
US-Armee operierte mit Biowaffen in Deutschland
Einem Pressebericht der Bild- Zeitung zufolge soll die US Army mehrmals bei NATO-Übungen auf deutschem Territorium extrem gefährliche Bio-Kampfstoffe eingesetzt haben, u. a. mit Anthrax-Erregern. Und das, obwohl die USA die Biowaffenkonvention der Vereinten Nationen unterzeichnet haben soll, wonach unter keinen Umständen Mikroorganismen zur Herstellung von Waffen benutzt oder gelagert werden dürfen. Verboten ist der Einsatz biologischer Waffen bereits seit dem Genfer Protokoll von 1925.
Anthrax-Bakterien können den häufig tödlich verlaufenden Milzbrand auslösen und kamen nach dem 11. September in die Schlagzeilen, als mehrfach bei US-Regierungsstellen anonyme Briefe eingetroffen waren, die ein weißes Pulver enthielten, das mit Anthrax verseucht gewesen sein soll.
Die Freisetzung der tödlichen Sporen soll in den Jahren 2007, 2009 und 2010 erfolgt sein, als Milzbrand-Erreger an das USLabor Dugway Proving Ground im rheinland-pfälzischen Landstuhl geliefert wurden. Das Labor hatte den Auftrag, die Sporen zu deaktivieren. Anschließend sollten sie freigesetzt werden, damit man im Rahmen von NATO-Übungen das Aufspüren und Identifizieren biologischer Kampfstoffe trainieren konnte.
Die Bild-Zeitung erfuhr von der ganzen Affäre, als der Redaktion ein diesbezüglicher E-Mail-Schriftwechsel zwischen der deutschen Botschaft in Washington und Militärdienststellen in den USA in die Hände fiel. Aus dieser Korrespondenz geht hervor, dass die US-Seite einräumt, es sei bei der Arbeit in dem US-Labor zu „Unregelmäßigkeiten“ gekommen, was zur Folge gehabt habe, dass „möglicherweise einige Sporen noch aktiv“ gewesen sein konnten. Eine geradezu unverschämt verharmlosende Formulierung angesichts einer möglicherweise tödlichen Gefahr für die Bevölkerung.
Die Bundeswehr ist nach Auskunft des Pentagon mit den hochansteckenden Bakterien nicht beliefert worden. „Bundeswehr- Mitarbeiter sind nach jetzigem Sachstand nicht gefährdet worden.“, erklärte das Ministerium auf Anfrage. Anthrax-Sporen können, wenn sie unter Luftabschluss gelagert werden (also z. B. auch im Erdreich), 30-40 Jahre aktiv bleiben.
Die Verharmlosungen in den Stellungnahmen der US-Regierungs- und Militärvertreter lässt Schlimmes befürchten, dass die ganze Sache nämlich nicht so unbedenklich abgelaufen ist, wie man uns jetzt glauben machen will. Wieder einmal könnte die US-Regierung ihre eigenen Sicherheitsbedürfnisse über das Wohl der Bevölkerung (eines anderen Landes) gestellt haben. Es ist nicht bekannt, dass die Bundesregierung in irgendeiner Form eingeschritten wäre oder gar protestiert hätte, und das, obwohl der Vorgang bei deutschen Diplomaten seit Monaten aktenkundig ist.
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